Wie viel inszenierst du deine Marke?
In Luzern inszenieren sich Touristen oft vor der Kapellbrücke für Selfies. Das führt zu grotesken Bildern. Heute habe ich zwei Touristinnen bei einer «High Class»-Selbstdarstellung beobachtet. Was meine ich damit?
Die Touristinnen sind offensichtlich von gutem Hause. Sie sind von Kopf bis Fuss durchgestylt und tragen Haute Couture Fashion vom feinsten. Sie räkeln sich im Sonnenlicht vor der Touristenattraktion, um ein möglichst gutes Bild für den Selfie auf Instagram abzugeben. Ich frage mich bei diesem Anblick: «Ist das nun inszeniert oder in Szene gesetzt?»
Diese Frage führt mich gleich zu einem Spannungsfeld im Personal Branding: Der Selbstdarstellung. Die Selbstdarstellung deiner Marke hat zwei Pole. Auf der einen Seite ist die «Inszenierung» und auf der anderen Seite liegt das «in Szene setzen».
Von Inszenierung ist dann die Rede, wenn ich nach aussen hin eine Fassade präsentiere. Inszenierung beruht auf Vorspiegelung von falschen Tatsachen und verspricht etwas, was du nicht halten kannst. Beispielsweise zeigst du dich – warum auch immer – extrovertiert in deinem Auftritt, aber eigentlich bist du eine introvertierte Person. Das kann zu Irritationen führen, wenn man dir in echt begegnet und schnell merkt, dass du eine verschlossene Persönlichkeit bist.
Von «in Szene setzen» spricht man, wenn du dir Klarheit über dein Potenzial und deine Rollen verschafft hast. Jede Rolle, die du für deine Selbstdarstellung übernimmst, ist kongruent mit deiner Persönlichkeit. Dadurch schaffst du eine authentische und natürliche Aussendarstellung und bietest WISIWIG. WISIWIG steht in der Informatik als Akronym für «What You See Is What You Get.» Übersetzt heisst das «Was du siehst, ist das, was du bekommst.»
Shape your brand Tipp
Überprüfe kurz die Selbstdarstellung auf deinen Kanälen. Wie authentisch repräsentieren die Beiträge deine Marke bzw. inszenierst du deine Marke? Wenn du unsicher bist, hol dir doch ein paar Meinungen aus deiner Zielgruppe.
Wie siehst du das? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
